Erfreulicherweise wurde die Austragung einer Vereinsmeisterschaft auch im Seniorenbereich zuletzt wieder fest in das Programm aufgenommen, sodass auch dieses Jahr wieder einige Spieler diese Möglichkeit nutzen konnten.
Am 31.08.21 ging es bei uns vereinsintern „um die Wurst“: zu ermitteln war der Vereinsmeister unter den insgesamt zehn Einzelkämpfern, die zum Messen ihrer Fähigkeiten antraten. Sowohl aufsteigende Sterne der Jugend, als auch alte Hasen gaben sich die Ehre und lieferten sich spannende Duelle.
Die spontane Ausrichtung zog insgesamt 10 Teilnehmer in die Halle. Der Abteilungsleiter selbst musste leider verletzungsbedingt absagen.
Aus organisatorischen Gründen wurde von der Austragung im „Jeder-gegen-Jeden“-System abgesehen, weshalb zwei Gruppen, á fünf Spieler gebildet wurden, wobei jeder Teilnehmer vier Spiele absolvieren musste, ehe die beiden besten einer jeden Gruppe das Halbfinale und schließlich das kleine bzw. große Finale erreichten. Zwei gewonnene Sätze reichten für einen Matchgewinn aus.
Um jahrelange Erfahrung, Routine und Spielstärke auszugleichen, wurde – abhängig vom jeweiligen TTR-Wert – ein Handicap durch Punktezuspruch zu Beginn eines jeden Satzes zugesprochen. Dies garantierte so manche Überraschung und spannende Spiele.
So gelang es in Gruppe 1 unserem saisonalen und sensationellen Neuzugang Robin Haug, sich als Gruppenzweiter gegen Elias Polak als Gruppendritter mit knappem Satzvorsprung und gleicher Anzahl an gewonnen Spielen durchzusetzen. Sowohl Christof Kranz, als auch Abraham Ju kamen über ihren vierten und fünften Platz nicht hinaus, wobei angemerkt sei, dass Abraham im Einzel gegen Robin mit einem 2:1 als Sieger hervorging, was weder Christof, noch Elias gelang. Lediglich unser Altmeister Christian Kolbe, auch „C“ genannt, gab sich keine Blöße und zog ungeschlagen ins Halbfinale ein, wobei auch er mit großem Punkterückstand zu Beginn der Sätze seine volle Konzentration aufbringen musste.
In Gruppe 1 sorgten Leander Roßbach und Emil Leban, als Gastspieler der Eintracht Frankfurt, für eine noch größere Überraschung. Sich gegenseitig einen erbitterten Kampf liefernd, aus welchem Leander zunächst als Überlegener mit 2:1 hervorging, zogen beide als Gruppenerster und -zweiter mit drei gewonnen Spielen und gleichem Satzverhältnis ins Halbfinale ein. Hierfür schlugen sie unseren trainingseifrigen Christian Weippert, welcher trotz vollem Einsatz unterlag. Außerdem gelang Emil ein 2:1 Sieg gegen Johannes Pennekamp, welcher sich in seinem ersten Spiel zuvor auch Christian geschlagen geben musste und trotz der im Anschluss gewonnen Spiele ausschied. Das Gruppenschlusslicht bildete Benjamin Weinstein, welcher zumindest einen Satz gegen Christian ergattern konnte.
Das erste Halbfinale stand an, bei welchem es zum Vater-Sohn-Duel kam. Mit Spannung verfolgten die Ausgeschiedenen das vermeintliche „wirkliche Finale“, welches mit einem 1:1-Zwischenstand in den Entscheidungssatz ging. Mit allen Tricks holte „C“ sich schnelle und leichte Punkte, während Emil Big-Point um Big-Point gewann. Hier merkte man schnell, dass sich das ständige Training mit dem Vater auszahlte, man die Bewegungen und Bälle des anderen nur zu gut kannte und es alle Kraft und Einfallsreichtum erforderte, um sich einen Vorsprung zu erarbeiten.
Mit einer Nasenspitze vorn gelang Emil dann die Überraschung und wohl verdiente, kleine Sensation: Der Vater gab sich dem Sohn geschlagen.
Am Nachbartisch war man mit dem anderen Halbfinale bereits fertig: Leander obsiegte nach spannenden Ballwechseln und großer Leidenschaft über Robin, dessen Bestes an diesem Tag nicht ganz ausreichte, um das Finale bestreiten zu dürfen.
Das „kleine Finale“ zwischen „C“ und Robin entschied der Altmeister erwartungsgemäß für sich, wenngleich es Robin auch gelang, einen Satz einzuheimsen. Die Mühen des Abends forderten ihren Tribut, weshalb das Spiel für Christian Kolbe alles andere als ein Selbstläufer war. Mangelnder Sicherheit und Konstanz im Spiel Robins ließen jedoch keine weitere Überraschung zu.
Das Finale: Die Neuauflage des Spiels in der Gruppenphase: Emil gegen Leander. Emil hatte es was gut zu machen. Er musste etwas gut machen, die Niederlage vom Beginn der Meisterschaft noch im Hinterkopf. Gebannt verfolgte die Halle Schlagabtausch um Schlagabtausch. Qualitativ hochwertige Bälle. Konter um Konter. Von einem Spiel auf Sicherheit war hier keine Rede. Die Nerven bei beiden bis zum Bersten gespannt, ging es hin und her. Wer den Angriff suchte, holte zumeist auch verdient den Punkt. 1:1 nach Sätzen und dann der Entscheidungssatz. Hier trennte sich die Spreu vom Weizen. Das Training, bedingungslose Konzentration und Willensstärke machten sich bezahlt. Sieger und Vereinsmeister 2021 mit 11:8 im letzten Satz des Abends: Emil Leban!!!.
Alle Last fiel von ihm, als Leander den letzten, gut platzierten Topspin Emils nicht mehr erreichte.
Mit Freude gratuliert ihm SV Viktoria Preußen zu seinem starken Auftritt und dem schlussendlich wohl verdienten Sieg.
Martin Wehage