Senioren erreichen 5. Platz bei Deutschen Meisterschaften in Schwarzenbek

Starke Leistung der Frankfurter Senioren bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in diesem Jahr: Nach Platz 6 im letzten Jahr konnte am letzten Wochenende wieder mit Platz 5 die Platzierung des Jahres 2015 erreicht werden. Damals gelang das allerdings nur zu viert inkl. dem ehemaligen Spitzenspieler Andreas Gehm. Dieses Mal waren Wolfgang Dörner, Jan Wilkenloh und Wolfram (Wolli) Mansky auf sich allein gestellt. Das nahm dem Team die Möglichkeit, in der eigenen Aufstellung durchzurotieren – ein in der Ü40-Altersklasse schon sehr relevanter Faktor.

Das Turnier begann am letzten Samstag kurios: 30 Min. nach Turnierstart – Wolli war schon mitten im Duell gegen den Dortmunder Spitzenspieler und Zweitliga-Akteur Fadeev – wurde das Turnier abgebrochen und neu ausgelost, weil nicht alle Mannschaften in der gemeldeten Aufstellung antreten konnten und sich dadurch Verschiebungen in der Setzliste ergaben. Zwar votierten sieben von acht Mannschaften fürs Weiterspielen, aber das reichte nicht: alle hätten zustimmen müssen. Nach der erneuten Auslosung erwischten die Preußen bedauerlicherweise eine viel stärkere Gruppe: wieder Vorjahressieger Dortmund und dazu noch mit Untertürkheim den letztjährigen Drittplatzierten, der den Frankfurtern wegen seiner zwei Abwehrspieler neben Spitzenspieler und Drittliga-Akteur Florea nicht besonders liegt.

Trotz Neustart das gleiche Bild wie vorher: es ging wieder los gegen Dortmund und wieder mit Wolli gegen Fadeev und anschließend Wolfgang gegen Qi, ebenfalls Zweitliga-Akteur. Erwartungsgemäß gab es zweimal ein 0:3 und damit einen schnellen 0:2-Rückstand. Im dritten Einzel waren die Preußener Chancen deutlich besser, jedoch unterlag Jan nach hartem Kampf Möllmann mit 10:12 im fünften Satz. Im Doppel gelangen Jan und Wolfgang die Überraschung: sie setzten sich in vier Sätzen gegen Qi und Mielek durch, darunter zwei Sätze mit 11:1! Im Spitzenspiel Wolfgang gegen Fadeev gab es dann allerdings wieder das erwartete 0:3 und damit insgesamt die 1:4 Niederlage. Bemerkenswert: Die Dortmunder, insb. ihr Spitzenspieler Fadeev, haben sich als ausgesprochen sympathische Truppe präsentiert, so dass es den Frankfurtern trotz der chancenlosen Niederlage viel Spaß gemacht hat!

Im zweiten Spiel mussten sich die Preußen mit Untertürkheim messen: Wolli gegen Florea, Jan gegen Basaric und Wolfgang gegen Dordevic. Von der Papierform her nur eine Siegchance für Wolfgang – der jedoch kein gutes Spiel zeigte und 1:3 unterlag. Im Doppel waren Jan und Wolfgang gegen die beiden Abwehrspieler Basaric und Dordevic nah dran am Erfolg, verloren aber im vierten Satz mit 10:12. Insgesamt eine 0:4 Schlappe, aber zumindest schnell vorbei.

Das dritte Spiel gegen die Füchse Berlin sollte dann über den 3. oder 4. Platz in der Gruppe entscheiden, was gleichbedeutend war mit der Qualifikation für Spiel um Platz 5 oder 7 am Sonntag. Wolfgang sorgte mit einem klaren Sieg gegen Oehler für die erste Preußener Führung des Tages. Jedoch verlor Jan anschließend gegen den Berliner Spitzenspieler Köpp in vier Sätzen, und auch Wolli konnte sich gegen den Zweier der Berliner, Heinrich, nicht durchsetzen. In einem hochdramatischen Doppel schafften Jan und Wolfgang den 2:2 Ausgleich: Nachdem stellungsbedingt die ersten vier Sätze abwechselnd klar in die eine und in die andere Richtung gegangen sind, schafften die beiden Preußen in Satz 5 bei der schlechteren Stellung eine spektakuläre 5:0 Führung – dank einer kleinen Umstellung bei Jans Rückschlag. Doch wer dachte, dass die Sache damit durch ist, sah sich getäuscht: die Berliner kamen sofort auf 5:6 ran und die Preußen gewannen den Satz erst nach hartem Kampf mit 11:8. Somit durfte Wolfgang im Spitzenspiel gegen Köpp den vorentscheidenden 3:2 Vorsprung herbeiführen, indem er sich in drei knappen und hochklassigen Sätzen letztlich 3:0 durchsetzte. Wolli gelang mit dem abschließenden Viersatzsieg gegen Oehler etwas, was ihm viele völlig zu Unrecht nicht zugetraut hatten: ein Sieg gegen einen Abwehrspieler.

Mit diesem 4:2 Sieg war Platz 6 sicher, aber die Preußen wollten am Sonntag nochmal alles rausholen im Spiel um Platz 5. Bis spät in die Nacht von Samstag auf Sonntag ging die Vorbereitung auf das Spiel gegen Albersweiler, wobei Wolli wie gewohnt etwas früher schlafen ging als Jan und Wolfgang, um besonders fit zu sein. Wolli konnte am Sonntag aus der längeren Nachtruhe zunächst kein Kapital schlagen und unterlag dem Spitzenspieler der Pfälzer, Keller, mit 0:3. Danach musste Wolfgang ran gegen den zweitbesten Akteur der Albersweiler (für die Experten: ein Aufstellungsfehler der Pfälzer, der womöglich entscheidend sein sollte!). Wolfgangs Gegner Schäffer startete allerdings furios und ließ Wolfgang im ersten Satz keine Chance. In der Folge der guten Vorbereitung vom Samstagabend zeigte Wolfgang jedoch am Sonntag eine besondere innere Ruhe, die ihm zu einem 3:1 Sieg verhalf. Jan schaffte ein in den einzelnen Sätzen knappes 3:0 gegen Belschner, so dass die Preußen mit 2:1 ins Doppel gingen. Da gelang jedoch insb. Wolfgang wenig gegen eine gut harmonierende Pfälzer Melange, so dass Jan und Wolfgang das 2:2 hinnehmen mussten. Jetzt stand das vermeintlich vorentscheidende Spitzenspiel zwischen Wolfgang und Keller auf dem Programm: hier wurde Wolfgang seine besondere sonntägliche Ruhe zum Verhängnis, denn er schaffte es trotz aller Willenskraft und drei Matchbällen in Satz vier nicht, den Sack zuzumachen. Jetzt mussten sowohl Wolli als auch Jan gewinnen, um das Saisonziel Platz 5 noch zu erreichen. Wolli gab alles und schaffte ein 3:0 gegen Belschner (ohne sich ein einziges Mal selbst die Aufschläge anzuzeigen – ganz anders als im Vorjahr), so dass alles an Jans Abschlusseinzel hing. Jan bewahrte hier die Ruhe und setzte sich in fünf engen Sätzen durch. Bemerkenswert dabei sein vorentscheidender Flip-Schuss bei 9:8 im fünften Satz, den er am ganzen Wochenende noch nicht gespielt hatte.

Das Finale gewann am Sonntag übrigens die Übermannschaft aus Oldenburg mit 4:1 gegen Dortmund. Oldenburg trat mit drei Spielern, die im Aktivenbereich in unterschiedlichen Vereinen gemeldet sind, bei den Senioren-Meisterschaften an. Eine Regeländerung dieser Saison hat das ermöglicht. Sogar ohne den im Finale verletzten Spitzenspieler Peter Franz gelangen Torben Wosik und Steffen Fetzner der klare Sieg. Beeindruckend dabei insbesondere die Spielstärke und –freude von Torben Wosik gegen Qi und Fadeev.

Insgesamt eine tolle Leistung der Preußen, die das Maximum aus der (zweiten) Auslosung des Turniers rausgeholt haben. Die Planungen für die nächsten Hessischen Mannschaftsmeisterschaften in 2018, voraussichtlich in Lampertheim, laufen schon an – vielleicht klappt es zum dann vierten Mal hintereinander mit der Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften. Jetzt gehen die Jungs erst mal in die Sommerpause, bevor die Saisonvorbereitung für 2017/18 beginnt.

Wolfgang Dörner

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